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Im Rahmen des musikalischen Programms des Eventkellers im Kloster Dornach wird das Marcel Lüscher Trio angekündigt. Es ist einer jener Momente, wo ich dasitze und mir überlege: Soll ich oder nicht? Und wenn ja, in welchem Rahmen? Oder soll ich nicht und ganz einfach das Konzert genießen? Ich kann's nicht wirklich sein lassen. Und bin immer noch unschlüssig. Vorsichtshalber lade ich die Akkus der FS5. Und die neue GoPro Hero 11 hatte ich ja noch nicht getestet, und die braucht ja wirklich keinen Platz. Nachmittags packe ich dann alles zusammen, nehme alles mit und setze mich in die Schnellbahn nach Dornach. Naja, es hat wieder einen Haufen Arbeit verursacht, man hat aber wieder was im digitalen Kasten und kann das wunderbare Konzert so oft ansehen, wie man will. Marcel Lüscher Trio ![]() ![]() |
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Ich entwickelte in der Zeit meine überfallsartigen Kamikaze-Videodreh-Technik. Kurz vor ihrem Konzert im Rössli in Stäfa tauchte ich mit zwei Kameras, zwei Stativen, einem kleinen Videopult im Rössli auf und fragte sie, um ich das Konzert aufzeichen dürfe (was ich schon einmal getan hatte). Ich durfte. Oh, und lieber Herr am Mischpult, könnte ich eine Audioleitung haben? Ein Seufzer und ein Ja. Einfachste Technik, schwächliches Licht – für Videoverhältnisse – aber was soll's. Filmen oder nicht? Filmen. Asita bekam dann eine VHS-Kassette, es gab ja damals nichts anderes als Consumerformat. Als ich vor zwei Wochen Björn Meyer sah, erzählt er mir, daß er vor kurzem das Video ansehen wollte. Es scheiterte aber daran, daß er keinen VHS-Player auftreiben konnte. Jetzt muß ich halt schauen, wie ich die DV-Kassette in den Computer bekomme. (Nachtrag: Ist heute gelungen! Dank https://www.lifeflix.com/) Nach dem Konzert wurde ich auf ein Hotel in Stäfa verwiesen, also ging ich mit Sack und Pack, mehr rutschend als gehend dorthin, es war eisig kalt und superglatt. Es war geschlossen. Schnell wieder zum Rössli zurück, wo man mir eine Kammer zum Übernachten gab und ich machte mich auf einer Holzpritsche gemütlich. Die Wände schienen aus purem Nikotin zu bestehen. ![]() ![]() |
Das James Joyce Minfestival ![]() ![]() |
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Turkish Dido ![]() ![]() |
Die Anfrage kam sehr spät und wurde gleich wieder abgesagt. Die Neugierde trieb mich dann doch ins Konzert mit der Sony unter dem Arm. Nach der Hauptprobe bekam ich von den Dirigenten das OK zum Filmen. Irgendwie bin ich doch froh darüber, daß es nicht zustandekam. Es wäre ein Heidenstreß gewesen. Am Tag der Aufführung standen aber doch einige Mikrophone dort aufgepflanzt. Aber nicht meine. That's Show Biz. ![]() ![]() |
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Über ein Gepräch mit Max Pusterla, dem Alt-Redaktor des «Basler Banners», der internen Zunfzeitung, kam der Hinweis über das kommende Zunftchor-Weihnachskonzert in der Pauluskirche. Ich sah das als Teil der Pilotarbeiten für das Projekt. Diese würden sich in einen Live-Auftritt, einem Interview und einem historischen Teil gliedern, was dann den Zünften präsentiert wird, bevor es zum eigentlichen Projekt kommt. Ein großer Ort, diese Pauluskirche. Einmal mehr gestaltete sich die Frage nach den Kabellängen. Sommerkabel waren die Lösung, dazu HJ45-Kabel für die Übertragung des Tons in die drei Videokameras. Drei Kameraleute und ein Tonmeister. Und viel Nachbearbeitung. Was nur Probeaufnahmen hätten sein sollen, wurde zu einem ganzen Konzertmitschnitt. ![]() ![]() |
Drei Jahre zuvor hatte ich die Band «Daddy Longlegs» im Rahmen des «dezibâle '95» genießen können. Auch in dieser Formation wirbelte Zyra über die Bühne und beyond, da aber noch unter ihrem Namen Sarah Cooper. Auch aufgezeichnet, auf Hi8. Vier Kameras und ein Video-Livemischer. Klemens an der Hauptkamera, und das war ganze Sache. Der Mitschnitt des jeweiligen Acts wurde für 300 Franken an die Interpreten angeboten. Wir verkauften ein Exemplar, eine Band fand das zu teuer, die anderen ließen nichts von sich hören. ![]() ![]() |
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Über das damalige Institut Visuelle Kommunikation an der HGK versuchte ich die Band zu kontaktieren. Es geschah nichts. Dann sprach ich mit einem Velokurier, der anscheinend die Leute kannte. Wieder geschah nichts. Jede Kontaktaufnahme scheiterte. Es ist erstaunlich, wie wenig Interesse man an seinem eigenen Act haben kann. Zum Teil wurden die Effekte mit einem analogen Videobearbeiter gemacht und mit Effekten aus After Effects kombiniert. ![]() ![]() |
Hier zeigt sich wie sich der Sprung von SD auf HD vollzieht. Und mit dem nötigen Licht bekommt man ein wirklich knackiges Bild. Was wieder einmal beweist, daß Video vom guten Licht lebt und auch von einer guten Audioübertragung. Der Videofilm «Tablarezital» ist eigentlich die letze Action, die ich in Baden bei Wien machte, die sechste Konzertreihe der Edward Mickonis Society, alle vorhergehenden Konzerte hatte ich mit einer bunt zusammengewürfelten Band aus basler und österreichischen Musikern und meiner Wenigkeit betritten. Bzw. gab es noch den einen Marokkaner oder Brasilianer dazu. Alles war rein improvisiert. Bei «Musik aus Indien» war ich aber nur Kameramann und Tonmeister. Das Kulturamt Baden hatte mich dabei schwer unterstützt. Damit bekam die Stadt Baden ihr erstes indisches Konzert jemals. «Art of the Tabla» gibt uns einen kleinen Einblick in die Arbeit Sankars an der Ali Akbar College of Music in Basel. So erscheint auch Ken Zuckermann, der diese Institution schon seit Jahrzehnten leitet. Eigentlich ist es nur ein kleiner Einblick in diese Tätigkeiten, eine Videoarbeit, die ich in absehbarer Zeit zu einem größeren Projekt ausweiten möchte. EMS zeigt Musik aus Indien «Percussion Encounters» ist Teil eines Konzerts von Sankar mit Bastian Pfefferli – der nun in Paris weilt – an einem Percussion Nachmittag im Barakuba in Basel. Drei Musiker auf der Bühne und eine Handvoll Inder als Publikum. Und ich an den Kameras. No Budget. Aber viele fliegende Finger, die es wert waren, festzuhalten. ![]() |
Clemens Trenkle und Tommy Strebel hatten mich für den Video engagiert, zu einem Budget von ca. 2600 Franken. Was sich natürlich verschmälerte, weil die anderen Kameraleute auch bezahlt wurden. Interessant am Rande: Unser Videopult für die gebeamten Bilder stand neben dem Pult für das Front of House, also mußte eine Videoleitung quer durch den Zuschauerraum gelegt werden, in einer Verbindung, die unter dem Boden lief. Die Useful Company, die das Theater ursprünglich für das «Phantom der Oper» eingerichtet hatte, war im Streit gegangen, hatte damit die Pläne mitgenommen und zum Teil die Leitungen gekappt. Also mußten wir zuerst alle Verbindungen prüfen, bis wir eine Leitung fanden, die lief. Die Sängerin kehrte nach dem Konzert voll und ganz zum Gospel zurück, die Band löste sich auf. ![]() ![]() |
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Irgendwie stellte ich die Kameras die ich hatte, an den noch freien Orten auf, der Rest war belegt mit anderer Technik und mit dicken Kabelsträngen für die Umsetzung des Konzerts. Meine Kabel reichten gerade noch. Ich entsinne mich, die noch letzten Zentimeter zur Verfügung zu haben. Die Kameraleute fielen vom Himmel, irgendwie. No Budget. Jugendkulturfestival Basel 1997 ![]() ![]() |
In der Zeit hatte ich mir einen Kasten bauen lassen, damit alles Videozeugs in einem Stück zusammen mit dem Videomixer und vier Monitoren fix und fertig verkabelt für eine Aufzeichnung aufgestellt werden konnte. Das war handlich genug, daß die Kiste von vier Leuten getragen werden konnte. In der Zeit war alles viel schwerer, Kameras, Pulte, Monitore (Röhren), was auch immer. Die Kiste kam mit mir zusammen in die Sakristei. Da die Kiste von mir nicht all zu viel verwendet wurde, stellte ich sie dem Basilea Film zur Verfügung. Wo sie sang- und klanglos verschwand. Yungchen sah ich noch ein paar Mal, mit und ohne Kamera, so auch in einem Konzert in Nürnberg, wo ich ihr die Betacam SP Kassette vom basler Konzert brachte, und auch zum «Women of the World» Festival 1999 in Århus, Dänemark, das ich zusammen mit einem Videomenschen aus Århus dokumentierte. Schon einige Zeit lebt sie New York. Ein kleiner Teil der Aufnahme erschien dann in einer Dokumentation über sie im WDR. ![]() ![]() |
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Lange Jahre hatte ich mit Dieter Hagenbach zu tun, der lange Zeit die Gaiamediastiftung geführt hatte, nachdem er den Sphinxverlag verkauft hatte. Also konnte ich einige Male einige recht bekannte Ethnobotaniker kennenlernen und manchmal auch auf Video bannen. Albert Hofmann und Dieter Hagenbach sind beide nicht mehr unter uns. Ich hatte viel Zeit in diesen schönen Örtlichkeiten verbracht. So durfte ich auch diesen Vortrag aufzeichnen. Es gab Auftritte Albert Hofmanns, da mußte er das Buch, aus dem er vorlas, in der Hand halten dazu noch sein Mikrophon, was für ein Gewurstel. Das wollte ich ihm nicht antun, also bekam er von mir (ein immer noch kabelgebundenes) Ansteckmikrophon, das seine Worte auf einem an der Seite des Raums auf einem Regal plazierten kleinen Gitarrenverstärker übertrug. Ist doch besser, als einen 97-jährigen Mann schreien zu lassen. Und jeder konnte ihn gut verstehen. ![]() ![]() |