Studio Project    Taylor's Guitar 


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A Guitar's Tail(or).
(Arbeitstitel: Taylor's Guitar)
 
 
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Glatteis auf den Saiten
Slide Guitar ist eine Sache, mit etwas Spucke bekommt man das hin. Aber die Sache mit dem Country Sound erwies sich als extrem tricky. Zwar war ich einmal aus dem Flash Music in Wien mit einer Lap Steel Guitar wieder nach Hause gekommen – so eine ganz einfache Artisan mit römischen Zahlen auf den Frets für Absolute Beginners wie mich – den Country Twang bekam ich nicht nur im Ansatz hin. Gesucht: Pedal Guitar Player. Geh'n wir mal in die Hula Bar.
 
Hula Club Basel
 
... denn dort (18. März 2026) spielte das Martin Schaffner Trio mit dem Pascal Biedermann auf der Pedal Steel Guitar als Gastmusiker. Eine Woche später hatte er mir schon einen Track eingespielt, der sich sehen ließ. Ich bin zu tiefstem Dank verpflichtet!
 
The Moondog Show
 
 

Mein schöner Taylor Swift Xmas Mug.
Lyrics
 
Tailor's Guitar
 
I’d pull out the drawer
And take out this guitar
It used to be Taylor’s
Now it’s mine
 
I’ll never be unhappy
When I play this guitar
It’s a sunshine guitar
It shines with every tone
 
It’s a personal treasure
It’s a natural treat
It used to be Taylor’s
Now it’s mine
 
As much as I could
I said everything I could
It’s a sunshine guitar
It shines with every tone
 
How can I be honest
With all these shadows
Dripping from my fingers
Now it’s all mine
 
It’s not summer
It’s not winter
When I play
Tailor’s guitar
 
* * *
 
It’s mine
Summer forever
It’s mine
How can I ever want to wake up?
 
 
Audiodemo
Taylor's Guitar   Version 7
... mit Pascal Biedermanns Pedal Steel Guitar.
 

Das war echt ein Problem. Mit der Lap Steel kam ich überhaupt nicht zurecht, also suchte ich jemand, der mir den Part einspielen könnte. Vor einiger Zeit versuchte ich's bei der Alison Krauss, da waren aber alle Gitarristen auf Tour. Auch ihr Assistent konnte das nicht, der war gerade dabei einen Mitrex Gitarrentop wieder flott zu machen, den Joy Division vor Jahrzehnten liegengelassen hatten, aber mit einer Lap Steel konnte er auch nicht umgehen.

Cast & Technicalia
 
Instrumente
 
Edward Mickonis
Corean Glimmer Guitar
Allsound Amps and Speakers / Earthworks QTC 50 Microphones
Tanglewood Bass
BBE BMAX Bass Preamp / Warwick Pro Fet 3.2 Amp
Speakers: Glockenklang Space Deluxe & No Name Bass Speaker
Mics: Earthworks QTC 50
Drums for Drum Loop: Sonor Safari Shell Set
Mic: AKG C 451 EB / CK1 Capsule
 
Pascal Biedermann
Pedal Steel Guitar
 
 

 
 

Aufnahme
 
DAW: Logic Pro X
I/O: Steinberg AXR4T
Alle Multitracks: 32 Bit / 96 khz
 


 
 
E rstaunlich, was man vor 60 Jahren in der Kurstadt Baden in der Buchhandlung Schütze erstehen konnte. Nicht nur hatten sie Rolling Stone, sie hatten auch Melody Maker und New Musical Express. Das waren für mich Fundgruben, die zur Aufrecherhaltung meines persönlichen Undergrounds dienten. Das waren so etwas wie Flugschriften zur neuen Weltordnung, zum Age of Aquarius, Bausteinchen zum Easy Journey to Other Planets. Im zarten Alter von 14 bis 17 Jahren, da steckte ich alles, was zu diesen gesellschaftlichen Änderungen führen könnte, in einen großen, bunten Topf. Dort war dann zwar nicht alles rosarot, aber schillernd bunt genug, daß sich sogar ein Charlie Manson hineinzwängen konnte.
 
Also hatte die Buchhandlung auch einen Andy Warhol Poster im Angebot, der diesem Unterfangen durchwegs dienlich war: Ein Tapetenmuster mit dem Warhol'schen Hinweis: «Alles ist schön.» Nach Hause gebracht und auf die Wand damit. Anscheinend hatte dieses Plakat die Funktion, Werbung für «Flesh» zu machen, ein auf recht einfache Art produziertes filmisches Kunstwerk aus der Factory, ein Film, der jeden Schnitt mit einem kurzen Lichtblitz markierte. Oh, wie Handmade. Nun denn, das hielt die Kinos nicht davon ab, den Film (mit einer Jugenschutzbeigabe) zu zeigen.
 
In den 90er Jahren teilte sich die Gesellschaft mit starken Abstufungen ins conservative Krawattenlager und das grün gelebte oder grün vorgetäuschte Lager, das sich in der Regel mit allerlei Selbsterfahrungen und Therapien die Tage zunächst ungemütlich machte, um nach einiger Zeit als frei atmender Seelenklub gesellschaftlich aufzutreten. Während die analytische Selbstzerfleischung keine Grenzen zu kennen schien, blieb das andere Lager seinem Grundsatz «Bei mir ist alles in Ordnung» felsenfest treu.
 
Als Wanderer zwischen den Welten naschte ich von beiden Mahlzeiten, mußte aber auf die Länge feststellen, daß mit den Einschränkungen durch das menschliche Unbeholfen-Sein nichts vollumfänglich «Bei mir ist alles in Ordnung» war; eine Erkenntnis, die an meiner Mit-Menschheit, die in allen Lagern intensivst das Im-Kreise-Laufen als höchste Instanz bis ins hohe Alter zum guten Vorsatz erklärt hatte, Punk oder Nicht-Punk, anscheinend nicht vorhanden sein durfte.
 
 
Skeleton in the Closet
The Skeleton in the Closet Phrase
 
Im Rahmen des orientalischen Religionsauslebens taucht immer wieder unter den Mittreibenden der Wunsch auf, von den vorangegangenen Leben Wissen zu erlangen. Darauf wird in Gerta Itals Buch «Auf dem Wege zu Satori» kurz eingegangen. Gerade habe ich diese Stelle gesucht und nicht gefunden, also muß ich diese aus dem Gedächtnis wiedergeben: «Zur neuen Inkarnation wird die Erinnerung an die vorangegangenen Leben getilgt, denn das Wissen um diese Taten würde im den meisten Fällen nur schwere Depressionen auslösen und damit jeden inneren Fortschritt extrem behindern.» Ich würde sagen, wir haben generell – auch wenn wir ein relativ «braves» Leben führen (es gilt hier die Unschuldsvermutung) – genug auf dem Kerbholz. Noch dazu: Was haben wir nicht alles angestellt, was schlichtweg nur peinlich war.
 
«Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.»: eine gute Anleitung zum Steinewerfen. Gilt auch für alle Verschwörungstheoretiker. Man möge dazu noch die Tragweite des Sündenbegriffs klären. Ich möchte aber an dieser Stelle zu diesem Thema keine Erläuterungen schreiben, diese stehen auf anderem Pauspapier.
 
Wir erreichen die Gegenwart. Dabei fällt mir etwas auf: Wenn sich jemand einem therapeutischen Eingriff aussetzt, was ist dann das Ziel des modernen Menschen (oder seines Seelenklempners)? Erleuchtung? Ein guter Mensch werden? Oder nur ein «Ich-bin-auch-Teil-dieser-Gesellschaft» zu erlangen: ein ich will, daß es mir gut geht, so wie es anscheinend so vielen anderen Leuten gut geht? Zwischen Möglichkeit eins und Möglichkeit drei liegen einige Bahnhöfe dazwischen. In der Regel wird nur Möglichkeit drei angestrebt. Was Anlaß zu vielen traurigen Absätzen geben kann: anderes Pauspapier.
 

Andy Warhols «Alles ist
schön.»-Poster.
Zurück zum «Alles ist schön.» Fall drei: Dieses Motto steht vor uns wie eine Ziegelwand und erschafft dazu ein «Alles ist in Ordnung» auf Gedeih und Verderb. Das löst seelische Fehlfunktionen aus. Zwar hat es ein «I’ll never be unhappy when I play this guitar», die Gitarre ist aber gestohlen, es taucht immer wieder ein: «Now it’s mine» auf. Es taucht in den Gedankenkreisläufen das «How can I be honest with all these shadows dripping from my fingers» auf, aber der Kochlöffel rührt den Teig weiter, unstoppable. Der Traumzustand des Glücks währt einen ewigen Sommer lang. Dieser ewige Sommer ist von einem Brickwallumgebung begleitet, von einer stark eingeschränkten Wahrnehmung, einer Schutzhaltung. Das Ungerechte und Verbrecherische manifestiert sich zunächst nur als Nebel und Milchglas. Der Blick auf die Hände zeigt nichts, der zweite Blick läßt die Schriften erscheinen, die von allem berichten, was war und was vergessen sein soll.
 
Beim Öffnen des «Closets» poltern die Knochen hervor.
 
Edward, 23. März 2025
 
 
 
The Blood of Guilt Dripping from Anybody's Fingers.    Kohle- und Tintenzeichnung – März 2025
 
Guilt at Night.