auf der Website, die sich da nennt und ist: "Wavingtree Gardens".
Für einen wachen Geist ist die Welt immer noch ein Garten, wenn auch durch die Menschen an vielen Orten "gebraucht". Dennoch ist sein Herzschlag intakt und wird immer intakt sein, denn den Zugang zum Ursprünglichen wird es immer geben, solange der Common Sense, der gesunde Menschenverstand die Oberhand hat. Und dieser verleitet uns dazu, all diese Abenteuer einzugehen, verleitet uns dazu, bereitwillige Kinder zu werden, die einem Peter Pan auf den Flug ins Never-Never Land folgen. Und auch den Rattenfänger rechtzeitig erkennen.
Dieses Never-Never Land ist allgegenwärtig. An dieser Stelle zeige ich, was ich gefunden habe. Join me.
Die Society ist eine Ansammlung von Projekten, die sich über Jahre hinweg erstrecken: Während der Arbeiten vergehen jene Jahre, während dieser sich die Technik verändert. Ich sage hier absichtlich nicht: "Fortschritte macht", ich spreche lediglich von der Veränderung. Den Veränderungen wird Rechnung getragen, denn ob sich etwas verändert hat, zum Besseren oder Übleren, wird übergangen. Das Projekt bestimmt die Arbeitsweise, und wenn auf die Technik aus den Dreißigerjahren zurückgegriffen wird.
Was aber bestimmt das Projekt? Das Projekt scheint seine eigene Bestimmung zu haben. Ich habe mir sowenig Gedanken darüber gemacht, was ich hier mache oder warum ich es mache, die Dinge fallen mir in die Hände. Alles, was ich mache, scheint vom Himmel zu fallen (oder aus einer Instanz dazwischen). Es wird alles von irgendeiner Wahrnehmung gesteuert. Ich gehe an einem Schaufenster vorbei und mir fällt etwas auf. Ich könnte auch vorbeigehen. Oder ich gehe tatsächlich vorbei und bin mit irgendeinem unnützen Gedanken beschäftigt. Oder der Gedanke ist wichtiger als alles Andere. Wenn ich aber schon vorbeigegangen bin, dann bleibe ich oft kurz stehen, weil das, was ich gesehen habe, den Genuß verspricht, dem ich nacheifere. Technologie: Etwas, was genußvoll tönt. Ein Rahmen: Für ein Bild, das ich noch gar nicht gezeichnet habe. Stoffe: Das würde ich gern am Leib tragen. Bling. Ein Stern funkelt am Rande des Gesichtskreises. Ich folge dem Stern: Ein Projekt entsteht. Ein Gedicht. Ein Musikstück. Ein verführerischer Klang. Etwas Nützliches.
Die Fundstücke können künstlerischer Natur sein oder rein praktisch: Wie diese Kästentüren, die jetzt als Gitarrenständer dienen.
Die Society scheint eine Sache nie endenwollender Projekte zu sein, dieser Eindruck täuscht. Es liegt eher daran, daß die Zeitempfindung und Zeitwahrnehmung abgekoppelt vom Mainstream ist: Das erzeugt Zeit, die dem an diesem Ungewohnten sehr lang erscheint.
Jetzt habe ich doch endlich Zeit gefunden, alles einmal durchzugehen, was an den Strom angeschlossen werden kann. Es ist natürlich klar, daß dabei so manches aufgetaucht ist, wovon ich nicht mehr so recht wußte, das es das überhaupt noch hat.
Viele der Inhalte auf der Startpage sind per Random aus einer Auswahl gepickt. Sollte ein Artikel besonderes Interesse erwecken, kann er hier angewählt werden:
Verhexte Musik
Es begann eigentlich damit, daß ich eine schöne Klangfarbe an der Elektrogitarre fand. Und dann kamen die Tull-Einflüsse ins Spiel. Und der Franz. Und da war alles plötzlich verhext.
Das Quadrat als Maß aller Dinge
Es ist eine schöne Entdeckung, das Plattenhüllenformat. Das nutze ich jetzt aus, um alles zusammenzufassen, was wichtig ist. Das hier ist eine solche erste Zusammenfassung.
Es ist praktisch unvermeidbar, daß ich, wenn ich Wien besuche, einen Abstecher ins Flash Music mache. Es liegt so handlich zentral und sein Mief scheint meinen Jagdinstinkt nach verschrobenen Musikalien quer durch die Stadt auszulösen. Es ist der gefährlichste Laden in ganz Wien. Jedesmal, wenn ich das Flash Music betrete, dann ist sicherlich irgendwas dort, was ich unbedingt haben muß. Und einen Keller haben sie auch noch um die Ecke, an der Schikanedergasse, da unten hat es auch noch eine ganze Bühne, Beleuchtungsartikel, alte Verstärker (Selmer und so!), ganze Kinoorgeln: ein Paradies für solche, die Klänge mit vintage Flair suchen. Und immer weiß man sich in Wien, damit erhalten die Artifakte noch einen besonderen Touch, da sie von den Musizierenden in Wien zur Pflege ihrer Kultur gebraucht wurden und damit die Handschrift dieser Stadt tragen. Kultig.
Hier fand ich auch die polnische Echo 2, die hier vom Mr. Flash persönlich wieder flott gemacht wird.
Flash second hand music | Mühlgasse 13, A - 1040 Wien | Tel: +43 1 587 31 65 | Öffnungszeiten: Di - Fr: 12 - 19 Uhr; Sa: 12 - 17 Uhr http://www.flashmusic.at
Die Möglichkeiten des Verschönerns
In einer Stunde der Muße kann es den Griff zu den Textilien geben.
A Dandy One Could Be
Es gibt Menschen, die nicht anders können, als dem Quaken der Influencer zu folgen. Dann gibt es noch die Sorte Menschen, die behaupten, es sei bequem, was sie anhaben. Und jene, die behaupten, sie bräuchten "das" nicht. Und dann noch die vielen Enten, die zur Herde gehören müssen. Den Entenherden. Die jetzt schon als Keule herumwandern. Lebendig gefressen.
Die Freude des Dandys an Klamotte und Kohlemikrophon.
Ja, ich habe die 80er Jahre überlebt. Naja, viele junge Menschen und viele bereits auch älter Gewordene kennen die 80er Jahre nicht mehr oder nur aus Dokumentationen und Sudelsendungen. Die 80er hatten eine eigentümliche Spezies hervorgebracht. Irgendwas ... sowas wie die "Grünen". Die "alternativ" "Denkenden". Die bis in die 90er die höchste Selbsterkenntnis in einer Therapie zu finden glaubten (Immer noch besser als an Influencie zu sterben.). Und parallel zum goldenen Mittelweg der therapeutischen Selbstverwirklichung entstand die Doktrin der falschen Bescheidenheit – und wie falsch sie war. Nicht nur, daß sie so richtig kackefalsch war, sie beruhte auf Mißinformationen und Verdrehungen, all die so wie Alkohol einfach erhältlichen Selbstbetäubungsmittel, um zu einer Gruppe zu gehören, anerkannt zu werden, nicht am Rand oder außerhalb des Randes zu stehen. Und nachher, da man sich in der Sicherheit der Geborgenheit innerhalb der Gruppe wähnte, da konnte man seine Mitgefangenen durch sanftes Auffallen, durch eine "freche" Frisur oder mit einem "aparten" Lumpen etwas aufrühren, aber nur um ein pouquinho de nada. Man gestattete sich nur wegen Anderer zu schämen, jener Anderen, die wirklich (eher anscheinend) die Grenzen des guten Geschmacks übertraten. Aus bescheidener Sicht gestattet und legitimiert.
Genug geheult, und erst recht genug wehegeklagt: Die Mode ist tot. Es lebe der Anstand. Und mein Anstand ist es, meine Garderobe zu wählen aus dem Alles und Nichts, was ich im grünen Regal habe. Ja, was ich da alles im Regal habe! Potentiell ein Reigen für den Ball des Aschenputtels oder die Wardrobe für Prosperos Maskenball. Oder Children's Rainy Day in the Attic.
Kleider machen Leute. Und sie sind auch Machtmittel. Alles im Universum ist Unterhaltung, feeling nice. Pleasant. Und dann gibt es noch die vielen Leute, die sich dann wohl und sicher fühlen, wenn sie Macht haben und Macht ausüben können. Also kleidet man sich teuer und hat Tausende von Schuhen. Oder so. Aber was geschieht im Inside? Ist teuer gut, weil es teuer ist? Weil teuer die Abgrenzung zum Pöbel ist?
Es gab die Zeit, da war die Latzhose in. Und die "Grünen" liefen in Latzhosen rum oder in Pyramidenkleidern, die Weiber, und lasen die Emma. Und dann entdeckte man das "Styling", in der Flimmerkiste liefen die Vorher-Nachher Sendungen. Irgendwelche armen Teufel, die vorher wie ein Emma-Leser aussahen, sahen nachher wie der Talkshowmoderator aus, genauso wie die Leute, die den Schmarrn präsentierten. Aus eins mach 2 und aus der gleichen Form 3 Millionen. Und das Publikum applaudierte. Es könnt mir nicht wurschter sein, was dem General Public gefällt, das ist sowieso auf dem elektrischen Stuhl der Medienindustrie zu Tode gebrutzelt worden. Wenn ich mein Aussehen anpasse, dann entweder um einen Tempel zu besuchen oder nicht wieder irgendwelche saublöden Sprüche anhören zu müssen.
Die Möglichkeiten des Verschönerns 2
Das apolitische T-Shirt und Sackstoff aus Varanasi.
Teuer ist gut, weil es handgemacht ist, handwerklich durchgewalkt, das Produkt war einem Entwicklungsprozeß ausgesetzt, der diesem Kunsthandwerk Seele eingehaucht hat. Und wer Seele hat, hat auch etwas zu erzählen, das ist die Literatur eines Künstlers/Handwerkers.
Soll ich in einen Laden gehen und mir eine edle Krawatte kaufen? Das wäre Geld ausgegeben für einen unnützen Lumpen. Ich stelle mich lieber vor die Kamera und schmücke mich mit einen 1930er Kohlemikrophon. Das Mik erzählt was ich tu. Es stammt aus Amerika und der Leo Eugen Schaal hat mir ein Phantom-Power Kabel dazugebaut. Das Mik klingt nach einem Radio aus der Steinzeit und der Noisefloor ist so, als würde man neben einer laufenden Waschmaschine aufnehmen. Und das hat mir sieben Hunderter gekostet. Aber es hat Geschichte und schaut super aus. Und wenn ich nur ein einziges Photo mache und es schaut gut aus, dann ist das gut so. In meinem grünen Regal hat es Sackstoff aus Varanasi. Da lasse ich mir auch was machen, dann laufe ich in Sackstoff rum. Wie manche Sadhus. Alles, was aus Kashi (Varanasi) kommt, ist ein Stück Varanasi. Was nach Kashi geht, so sagt man, wird zu Kashi. Ich bin ein religöser Mensch. Aber absolut unpolitisch.
Alles nur Genuß. Eigentlich harmlose Unterhaltung. Man kann es nicht wirklich erst nehmen. Aber jedes dieser Spielzeuge kann uns gescheiter machen, weil es eine Erkenntnis auslöst. Das ist das Schöne am Spielzeug. Win-win.
Und so ganz allgemein...
Das Topimage und der Hauptartikel sind random: Falls jemand eine bestimmte Seite lesen will, diese findet man im Dropdown: Nice To See Again
Das hier ist eine Schrift. Wie ein altes Buch, das mehr gezeichnet wurde als geschrieben. Ich möchte damit so nahe wie möglich an Schreib- und Setzkunst kommen, und das im Internet, auf einer Webpage, die für einen guten Bildschirm und gute Lautsprecher gedacht ist. Die Site richtet sich an Besucher, die sich die Zeit nehmen, sich in Ruhe den Inhalten zu widmen. Ihr könnt hier responsive Design vergeblich suchen, ich mühe mich nicht ab, um dann die Inhalte auf einer Streichholzschachtel präsentieren zu können.
Es braucht viel Aufwand, zu überlegen, was ich hier schreibe, zeichne und per Photographie, Tonaufnahme und Video auf dem Web wiedergespiegelt haben will. Jeder Gedanke ist überlegt, jede Aussage verlangt auch dem Leser die eigene Überlegung ab, so ist es gedacht. Es mögen Inhalte noch etwas unbeholfen erscheinen, noch nicht ausgereift, dennoch werden sie hier präsentiert, sie sind Teil des Flusses. Es ist ein Magazin, eine Reflexion persönlichster Art und ein Buch, ein Hör- und Filmbuch, das vom Einkauf bis zur Überlegung über den Tod führt: der Spanne des Lebens. Damit sind diese Inhalte für mich wertvoll und sollen es auch dem Besucher sein.
Sollte ich diese Inhalte ohne mein Erlaubnis irgendwo anders antreffen, dann werde ich böse und dieses Böse wird Folgen haben. Sollte jemand durch diese Inhalte die Antwort auf eine Frage finden, die ihn schon lange beschäftigt, dann ist meine Aufgabe von gutem Ergebnis gekrönt. Auch ich bin dankbar für jede Orientierung.