Studio Project    Steep Old Road 



Image: Whitehead Lane, Huddersfield, England
 

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A Lost Road, a Lost Line





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SteepOldRoad11.zip

(AIF, 24 Bit/48 kHz, 48.6 MB)
 
 


George's absolute favorite
Instrument: Das Baßsaxophon.
 
 


Ursprünglich mit einer Hupe gemacht, ersetzte ich die Illustrations-Sounds des Rikschafahrens mit den Originalaufnahmen aus den Videodateien auf der Fahrt zum Tempel Sri Chaitanyas nahe Mayapur, wo seine Hochzeitsschuhe aufbewahrt werden.
 
 


Und wie üblich ganz großartig: Sarah Reid, leicht erkältet, am Rande ihrer Stimmgewalt. Aber wunderbar als Additional Vocalist.
 
 


Lyrics
 
 
Steep Old Road
Edward Mickonis
 
 
This is about the old machines
Toiling on with their duties
Climbing up the hill
if you want them to
 
Which where will I be when I'm gone?
Will this be a place with a you and a me?

 
Our carrages are simple but the do the job
They take you to God and home again
Could you care to follow me?
Yeah
 
Which where will I be when I'm gone?
Will this be a place with a you and a me?

 
I know I'm just a single leaf
But my pattern is so special
Designed by the Mistress Master
My leaf is very sweet in your hands
 
 
 
 
Ein lautes Schnipsel aus Indien
 


Wagen, nicht geprüft.
 
 
The Mad Car in Warsawa, Video

 
Der Wagen, der den Soundtrack für das
"This is about the old machines
Toiling on with their duties.
Climbing up the hill if you
want them to." geliefert hat.
Ich hatte irgendwas gebraucht, um erste Zeile des Songs zu illustrieren. "This is about the old machines toiling on with their duties. Climbing up the hill if you want them to." Die Zeile bezieht sich auf das Alter, wie auch immer es sich ausdrückt. Sei es als ein allmählich gebrechlich werden oder als eine bestimmte Sicht auf die Dinge, eine Sicht, die weit zurückreicht und damit vieles relativ wird, aber auch auf die Erkenntnis zurückgreifen kann, die man sich eventuell schon lange erworben hat, daß alles weitergeht, auch nach dem Tod, das "Dragging Along" ein Ende haben wird und das Dasein – so es das Karma erlaubt – endlich leichter und luftiger wird, weil dann etwas wegfällt: Das, was uns das unendliche Abrackern verursacht.
 
Nun denn: Zwar erreichte mich ein Mail von Sarah mit der Frage: "Would you even perhaps one day employ a rickity old washing machine to fulfill it's musical dreams?", da hatte ich nicht eine Waschmaschine als Klangquelle angepeilt, aber bereits eine andere Quelle angezapft. Irgendwo wußte ich von einer scheppernden Maschine auf einer Videoaufnahme aus der Indien-Vrindavan Umgebung und begann in den Archiven zu kramen. In der Zeit konnte ich noch die SD-Videodaten auf DVD Archivieren, mit dem Auftreten von UHD war das vorbei (4K und ähnliches will ich hier gar nicht erwähnen. Wohin nur mit dem Zeugs?). Tatsächlich fand ich die Aufnahme auf einer silbernen Platte, extrahierte den Ton und legte die Aufnahme ins Logic. So ganz allein kam's mir etwas hohl vor, also ergänzte ich die Stelle mit einem Stückchen Klarinette. Während dieser Session in der Waschküche hatte für George auch "On The Sunny Side Of The Street" aufgenommen, da klaute ich mir ein paar Sekunden Klarinette 'raus.
 
 
 
 
Ein hübsches Geschenk von den Native Intruments
 


Kinetic Treats von Native Instruments.
 
 
Ein Plugin mit einer wunderschönen Oberfläche. Native Intruments hatte es zu Weihnachten 2016 bis zum 4. Januar als kostenlosen Download verschenkt. Schon allein die weihnachtlichen Figuren, der Roboter, die rote Rakete etc., die sich während des Spielens bewegen, sind ein Hit. Für gewisse Klänge hatte ich auf das Preset "Record Player Yellow Switch 2" zurückgegriffen. I love this PlugIn. Genau der märchenhafte Glöckchenklang für meine psychedelic Klangmalereien. Und das Kombiniert mit einer kleinen echten indischen Glocke, einer indischen Holzflöte und einer Blockflöte aus Plastik. Alles ein wenig schwer verstimmt.
 
 


 
Sounds für "Steep Old Road": Die kleine indische Glocke, die Plastikpfeife, die die alte Maschine anhält (Tod/Übergang ins Bardo), die Hupe*, indische Holzflöte, Plastikflöte.
 
 
* Die Hupe der Rikshas: "Our carrages are simple but the do the job". So fuhr ich in Indien immer mit der Riksha zu den Tempeln und wieder ins Gästehaus zurück. Inzwischen wurde diese Hupe mit indischen Rikshaaufnahmen ersetzt.
 
 


Steep Old Road   Version 11
 


 
 
 
 
 
Nachmittags neben der Waschmaschine
 


Sonntag Nachmittag neben der Waschmaschine.
 
 
Im Glaibasler Charivari 2017 verbarg sich der übliche Verdächtige. George Ricci hatte Abend für Abend der Veranstaltung hinter dem Baßsaxophon beigestanden. Während eines Samstagmittag-Strolls durch die Stadt war ich ihm begegnet und er mußte mir unbedingt dieses tolle Instrument zeigen, das er immer noch hatte. Also schleppte er mich in seine Waschküche und öffnete eine wuchtige geheimnisvolle Box (Coffin) mit dem Aufdruck "New Orleans Hot Lips Jazz Orchestra". Daraus entnahm er ein riesiges Instrument und erzählte mir davon, daß so etwas sein Trauminstrument sei. Leider nicht sein Eigentum, nur ausgeliehen für das Charivari. Und auch nicht meins.
 
Aber wie lange würde er es noch dort haben? Anscheinend würde es demnächst wieder abgeholt werden, unsicher ist aber, wann tatsächlich. In meinem Hirn begann die unverhoffte Möglichkeit einer Recording Session zu ziehen und zu zerren. Ja, er könne anrufen und mir Bescheid geben, ob wir aufnehmen könnten. George schickte mir später ein Message. Wir könnten Sonntagnachmittag noch aufnehmen. Bedeutete: Die Anlage, die ich nach der Rückkehr aus Wien auseinandergenommen hatte, wieder zusammenstellen und am nächsten Tag zum George schleppen.
 
Da wir das riesige Sax und auch den Preamp, Mikrophone und Netzteil, Ständer, Interface, Computer und den ganzen Kram nicht durch das schmale Treppenhaus in den vorletzten Stock schleifen wollten, beschlossen wir, der feberhaften Kühle in der Waschküche mit den Mänteln zu trotzen und machten dort die Aufnahmen. Und alles klappte vorzüglich. Anschließend nahmen wir alles wieder auseinander und legten das Baßsaxophon wieder in seinen Sarg.
 
Equipment:
Mikrophone: Foxx Audio in Telefunken ELAM 251 Gehäuse, Beyer M100
Preamp: Jim Williams Audio Upgrades High Speed Microphone Preamp
 
 
 
 
Literaturhinweise
 


Literatur für den Tag, für den
Abend, für die Nacht und im Tram.
Ãœber das Leben und Sterben.
Nach all den Jahren, die vergangen waren und im Meer meiner Erinnerungen der Begriff des Tibentanischen Totenbuches als Barke die Wellen überquerte, fand ich nach kurzem Stöbern eine Taschenbuchausgabe des Totenbuchs in der "Box" unter der Mariahilferstraße. Was ich noch in Erinnerung hatte, war die Ausgabe von Timothy Leary, aber das ist etwas anderes, eine Fassung für LSD-User. Die Ausgabe, die ich in den Händen hielt, was eine Neuübersetzung mit Kommentaren, also das eigentliche "Bardo Thödol", was ganz grob übersetzt das Folgende heißt: "Befreiung nach dem Tod durch andächtiges Zuhören". Es ist unmöglich, hier auch nur kurz auf die Inhalte einzugehen, dennoch will ich ein paar Hinweise machen.
 
Will man sich als Westler ohne große buddhistische Vorübung dem Thema Bardo Thödol widmen, wird einem als erstes nahegelegt, nicht erst mit oder kurz vor dem Tod damit zu beginnen. Alle hier aufgeführten Bücher beschäftigen sich mit einer Lebenssicht, die das Leben an sich vertiefen will und uns damit aus dem üblichen "Stupor", wie die so beliebt ausgelebte Stufe des Daseins von Leary genannt wird, herauskatapultiert. So wird auch bei Leary der Stupor als unterste Ebene des Gebrauchs von Psychedelika behandelt. Den Löwenanteil der Bücher bildet nicht das Bardo Thödol an sich, sondern die vielen Kommentare und Artikel, die uns die Essenz des Bardo Thödols näherbringen wollen. Mit vielen Ausflügen in den Aufbau der Welten und der Schöpfung.
 
Wie weit man mit der "Vereinfachung" des Daseins auf das Wesentlich gehen will, ist einem selbst überlassen. Ein Aspekt, der mir sehr aufgefallen war, ist jener, daß selbst die Götter und Dämonen (Devas und Asuras) nur unsere eigenen Projektionen sind, die wir nach dem Tod weitergestalten. Darum auch der Refrain in "Steep Old Road":
 
Which where will I be when I'm gone?
Will this be a place with a you and a me?

 
 
Als ergänzende Literatur möchte ich noch Chögyam Trungpas "Feuer trinken, Erde atmen" hinzufügen, das auf sehr anschauliche Art die uns absurd erscheinenden Aspekte des bewußten Lebens näher bringen möchte.
 
Das Tibetaniche Totenbuch
Neu übersetzt und kommentiert von Monika Hauf

Piper
ISBN 978-3-492-23694-2
 
Das Tibetanische Totenbuch
Ein Weisheitsbuch der Menschheit

Artemis und Winkler
ISBN 3-538-07173-X
 
Sogyal Rinpoche
Das tibetische Buch vom Leben und Sterben

Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod
Knaur Menssana
ISBN 978-3-426-87528-5
 
Chögyam Trungpa
Feuer trinken, Erde atmen

Die Magie des Tantra
Diederichs
ISBN 3-424-00753-6